PERSÖNLICHKEITSBILDUNG
Susanne Weins
PER-SONARE – hindurch-klingen
Treffender kann ein Begriff nicht sein. Die Stimme erweist sich als akustischer Personalausweis. Meist erkennen wir einen Mensch an seiner Stimme wieder, selbst wenn temporäre Einflüsse wie Krankheit, Stimmungen oder räumliche Veränderungen den Klang beeinflussen. Oft verweisen aber gerade momentane Verände-rungen wie Lautstärke, Behauchung, Monotonie, Wärme, Spann-kraft und Rauheit auf eine psychische Gestimmtheit.

Die Stimme kann daher hervorragend als Ausgangspunk von psychophysischer Selbstreflexion gehört werden. Andererseits erweitert Stimmarbeit das Spektrum verschiedener Spannungsver-hältnisse und stellt unbekannte Handlungsoptionen bereit. Ähnlich wie andere Kreativtherapien ermöglicht die Stimme neue Selbst-bezüge. So wie die Stimme wächst, entwickeln sich Bewusstheit und Selbstverhältnis zu ihr. Jede gelungene Äußerung führt zur Anerkennung und Selbstachtung.